Titanstandard: Warum nicht G23?

Während es sich bei beiden um 6AL-4V ELI handelt, ist ASTM F136 die Spezifikation für die Legierung, die für chirurgische Implantate verwendet werden soll. ASTM B348 GRADE 23 ist keine Implantatqualität von Titan und kein Ersatz für ASTM F136.
Bei der Klasse 23 und den Standards der ASTM B-Serie handelt es sich nicht um spezifische Beschreibungen von Materialien für den Kontakt mit dem menschlichen Körper, sondern um umfassende Bezeichnungen für kommerzielle, industrielle und technische Zwecke.
Für den Kontakt mit dem menschlichen Körper wie chirurgische Implantate oder Körperschmuck möchten Sie, dass Ihr Titanbestand von Ihrem Rohstofflieferanten nach F136 oder F67 zertifiziert wird und die Produkte nach F2791 und F86 veredelt werden. Das kommt Ihnen und Ihren Kunden zugute.
Ich empfehle Ihnen dringend, Ti nicht als G23 zu bezeichnen, da dies zu vage ist. Der spezifischere F136-Standard ist das, was es für die Verwendung als Körperschmuck erfüllen sollte. Andere Juweliere verwenden diese Terminologie oft vage und irreführend.
ASTM F136 ist eine verfeinerte Version von Ti6Al4V ELI der Güteklasse 23.
Die ASTM F-Spezifikationen für chirurgische Implantatmaterialien sind das einzig sinnvolle Diskussionsthema, wenn es um Körperschmuck geht. F136 und F67 sind die einzigen beiden, die derzeit in großem Maßstab Schmuck herstellen. Das genaue ASTM-Rezept finden Sie unter den obigen Links. Qualität und allgemeine Materialbeschreibungen sind für uns bedeutungslos, wenn wir ein sicheres Biomaterial angeben müssen.
Der ASTM F136-Standard ist ein Rezept. Er sagt uns, wie man die Legierung herstellt und wie man die Ergebnisse dann mit den richtigen Tests validiert. Ein unabhängiges Labor kann dann ein Testzertifikat zur Materialherkunft ausstellen, sodass jeder, der dieses Material anfordert, den Nachweis erhalten kann, dass es sicher ist.
Ich finde, dass es viel einfacher zu verstehen ist, wenn man sich Ti als das Wachs vorstellt, aus dem eine Wabe besteht, da es eine sechseckige Kristallstruktur bildet, zusammen mit vielen anderen Dingen, an denen sich der Honig befinden würde und die bei der Raffinierung des Metalls entfernt werden. Bei den 6 % Al-Oxid und 4 % V-Oxid handelt es sich um Keramikmaterialien, die hinzugefügt werden, um die in der Struktur verbleibenden Lücken zu füllen und so eine längere Haltbarkeit zu gewährleisten. Verbleibende Verunreinigungen würden zu biologischer Unverträglichkeit führen, daher bedeutet ELI „Extra Low Impurities in the interstice“. Grundsätzlich entfernen wir den Honig, füllen die Zwischenräume mit Keramik und es sollte eine starke geometrische Struktur ohne schmutzige Pollenreste oder Zuckerkristalle zurückbleiben.